Siem Reap ist die viertgrößte Stadt in Kambodscha und ist für Reisende sicherlich wegen ihrer Nähe zum historischen Park Angkor Wat interessant. Sie ist der ideale Ausgangspunkt, um die zahlreichen berühmten Tempelruinen in der näheren Umgebung zu erkunden. Die Stadt selbst bietet vergleichweise wenige Sehenswürdigkeiten. Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen und auch tagsüber durch die Straßen der Stadt ziehen, wenn sich die meisten anderen Touristen in den umliegenden Tempelanlagen aufhalten.
Die Stadt Siem Reap wird von einem großen Fluss durchzogen, der auch heute noch von vielen Bewohnern genutzt wird. Man kann gut erahnen, welche Rolle er zu früheren Zeiten gespielt haben muss. Vor allem spät abends, wenn die Temperaturen etwas zurückgehen und die Menschen von der Arbeit nach Hause kommen, kann man viele Kambodschaner beobachten, die am Fluss ihren Feierabend verbringen. Besonders gut hat mir gefallen, dass der eben im Fluss gefangene Fisch gleich am Ufer auf einem Lagerfeuer zubereitet und gegessen wird. Leider bleibt bei den zahlreichen Picknicks am Ufer auch Müll zurück. Hin und wieder sieht man allerdings, dass der herumliegende Müll beim nächsten Lagerfeuer zumindest teilweise eingesammelt und mit verbrannt wird.
Obwohl die Stadt relativ groß ist, gibt es noch einige Staubpisten, die die Wohngegenden durchziehen. Die großen Hauptstraßen sind aber alle asphaltiert. Der feine rote Staub, der auf den Pisten aufgewirbelt wird, hüllt einige Teile der Stadt in einen roten Schleier. Das hatten wir zuvor in diesem Ausmaß in keiner anderen Stadt gesehen. Wir waren allerdings im sehr heißen April in Siem Reap und es hatte lange Zeit nicht geregnet. Das hat gegebenfalls zusätzlich zur Rotfärbung der Stadt beigetragen.
Obwohl Siem Reap selbst sogesehen nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, sollte sie nicht nur als Durchlaufziel gesehen werden, denn sie bietet einen interessanten Einblick in den Alltag der Kambodschaner.